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Fuchs

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Neumitglieder (Füchse, bei vielen Verbindungen auch Fux/Füxe genannt) sind als vorläufige Mitglieder vollverpflichtet, aber nicht vollberechtigt. Sie dürfen am Allgemeinen Convent (AC) teilnehmen; Stimm- und Antragsrecht steht ihnen bei einigen Vereinen — auch bei der Markomannia — zu, bei anderen jedoch nicht. Vom BC bleiben sie ausgeschlossen. Während der Fuchsenzeit sollten die Füchse besonders rege und aktiv am Vereinsleben teilnehmen und möglichst häufig — auch außerhalb der offiziellen Veranstaltungen — auf dem Haus erscheinen, um die Gemeinschaft und die Bundesbrüder besser kennenzulernen. Eine besondere Verpflichtung liegt in der Teilnahme an speziellen Fuchsenveranstaltungen, die die wichtigsten Kenntnisse über den KV und die Korporation vermitteln sollen. Die Fuchsenzeit dient als Probezeit, die je nach Verein unterschiedlich lang sein kann, in der Regel jedoch zwei Semester beträgt. Anschließend erfolgt die endgültige Aufnahme (Burschung) durch den Burschenconvent (BC). Für Kartellbrüder, die bereits Bursche einer anderen KV-Korporation sind, entfällt häufig die Probezeit oder ist verkürzt. Für die Betreuung und "Ausbildung" ist im Besonderen der Fuchsmajor zuständig. Er sollte der erste Ansprechpartner sein, die Füchse und Keilanden gut kennen und daher auch möglichst präsent sein. Neben dem FM sollte sich jeder Fuchs noch einen sogenannten Leibbursch oder Biervater suchen, mit dem er sich gut versteht und der ihn weiter in den Verein einführt. Es gibt verschiedene "Unterkategorien" von Füchsen, die hier kurz vorgestellt werden:

  • Spefuchs: Angehender Fuchs, der noch nicht vom Burschenconvent aufgenommen wurde. Manchmal auch erweitert auf den Begriff Keiland (Fuchs in spe), also bevor er ein Receptionsgesuch gestellt hat.
  • Militärfuchs: Ein Fuchs, der bereits sein Rezeptionsgesuch gestellt hat, welches vom Convent auch angenommen wurde, der jedoch noch seinen Wehrdienst ableistet und daher nicht die Voraussetzungen von Artikel 1 Satz 1 der Satzung Markomanniae erfüllt. Militärfüchse haben daher auch nicht Fuchsen-, sondern lediglich Verkehrsgaststatus.
  • Neofuchs/Jungfuchs: Das Receptionsgesuch wurde bereits gestellt und durch den Convent angenommen, der Fuchs wurde jedoch noch nicht im Rahmen einer Kneipe oder eines Kommerses feierlich rezipiert.
  • Krassfuchs: feierlich bei einer Kneipe oder einem Kommers aufgenommener Fuchs, bei farbentragenden Verbindungen zum Tragen von Band und Mütze berechtigter Fuchs. Fuchs im ersten Semester.
  • Brandfuchs: Fuchs, der die die Zeremonie der Brandung durchlaufen hat (Extrinken des Brandergetränkes und Anschwärzung). Bei schlagenden Verbindungen auch ein Fuchs, der seine Fuchsenpartie(n) geschlagen hat. I.d.R. Fuchs im zweiten Semester.

Bei Damenverbindungen heißen Füchse Fähen, von Fähe = weibl. Fuchs.

Begriffesgeschichte

Die Herkunft des im 15./16. Jahrhundert an den Hochschulen, bzw. in Studentenverbindungen entstandene Begriff Fux bzw. Fuchs ist nicht ganz eindeutig geklärt. Es gibt mehrere Ansätze der Begriffsdeutung:

  • faex - lat. Hefe, Bodensatz, Abschaum. Schon früher wurde dieser Begriff für die niedrigsten Bevölkerungsschichten verwandt und wurde anscheinend auf die Studienanfänger, als die untersten in der studentischen Hierarchie, übertragen
  • faix, feix oder feux - mitteldeutsch für unerfahrener, ungehobelter, ungebildeter Mensch
  • vos oder voss - niederdeutsch für Fuchs
  • fos oder foss - oberdeutsch für faul
  • fucus - lat. Drohne, was so viel heißen mag, dass ein Student so wenig arbeite wie eine Drohne
  • fex - tirolerisch für Narr
  • fuchteln - der Fechtunerfahrene fuchtelt noch

Nicht ganz geklärt und auch heute noch umstritten ist die Schreibweise Fuchs und seine Herleitung aus dem Tierreich. In einem Buch aus dem Jahre 1813 über das Leben an der Göttinger Universität findet man folgende Beschreibung: Fuchs heißt ein Student im ersten halben Jahre. Die Bezeichnung ist nicht sehr unpassend, denn der junge Mensch, der hohe überspannte Begriffe von einer Universität mitbringt; durch die guten Lehren und Lebensregeln seiner besorgten Eltern von den Studenten bange gemacht ist; in jedem, der ihn begegnet, einen Renommisten zu erblicken glaubt; von allen Menschen sich bemerkt wähnt; mithin in Haltung, Gang und Mienen Aengstlichkeit äußert – hat in der That viele Aehnlichkeiten mit einem Fuchse. Nach einigen Wochen verliert sich dieß ängstliche Wesen schon, und gegen das Ende des halben Jahres pflegen durchaus ein entgegengesetzes Benehmen zu zeigen; sie wollen oft früher fliegen, ehe sie Flügel haben und fallen so in eine andere Lächerlichkeit. Man erkennt sie dem ungeachtet für Füchse. (zitiert nach "Der Göttinger Student", S. 102).

Erscheinungsbild

Bei farbentragenden Verbindungen sind die Füxe oftmals durch besonderes Couleur ausgezeichnet. In der Regel tragen Krassfuchsen und Brandfuchsen das so genannte Fuxenband, das normalerweise eine Farbe weniger als das Burschenband hat, sowie eine Studentenmütze. Nach einer Fuchsenzeit von meist zwei Semestern wird ein Fuchs feierlich zum Bursch ernannt.

Unterschiede Fuchs/Bursch

  • Für Füchse gelten alle Veranstaltungen, insb. auch die Fuchsenstunden als ho
  • Füchse haben Sitz-, Antrags- und Stimmrecht auf dem AC, nicht jedoch auf dem BC
  • Füchse dürfen nicht ohne Begleitung oder Couleurschutz auf fremde Korporationshäuser. Tun sie des dennoch oder werden auf einem Haus allein gelassen, so können sie von den Gastgebern "festgesetzt" werden. Der gefangene Fuchs muss dann gegen eine nicht unerhebliche Menge Bier ausgetauscht werden. (Vgl. "Fuchs gefangen" beim Skat.)
  • Füchse tragen bei farbentragenden Verbindungen ein Band aus nur zwei der drei Korporationsfarben
  • Sie dürfen nur einen Leib- und einen Fuchsenzipfel tauschen
  • Sie dürfen keine Chargen bekleiden. Ein Fuchs der in einer Charge gewählt wird ist damit automatisch Bursch (zumindest bei der Markomannia), da die BbBb ihm zutrauen, den Verein nach außen hin zu repräsentieren. Dies gilt nicht für andere Wartsposten. Andere Vereine handhaben diese Regel weniger streng und erlauben Füchsen die sogenannten "niederen Chargen" (Scriptor und Quaestor) auszuführen.
  • Füchse stellen im Allgemeinen nicht den Mittelchargierten einer Chargenabordnung. Dieser sollte stets Bursch sein.
  • Füchse dürfen keine Kannen verteilen (auch nicht an couleurjüngere Füchse)
  • Füchse können, außer mit Erlaubnis des Fuchsmajors, keinen Bierstreit und keine Staffette mitmachen.
  • Füchse können nicht als Biervater gewählt werden.

siehe auch

Keilarbeit

Fuchsmajor

Keilbeauftragter der Altherrenschaft

Biervater / Bierfamilie

Fuchsenstrophe