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Band

Bierband in den Farben schwarz-gold-rot

Wichtigstes Couleurelement ist für die meisten Verbindungen das Couleurband, das „Mitgliedsabzeichen“ der farbentragenden Verbindungen.

Es handelt sich dabei um ein meist 27 Millimeter breites Seidengewebe (das so genannte Bierband), das über die rechte Schulter gelegt und unter der linken Achsel ungefähr in Höhe des Bauchnabels von einem Bandknopf zusammengehalten wird. Das Band wird unter dem Jacket, aber über Hemd, Krawatte und Weste getragen. Bei Frack oder Smoking wird ein schmaleres Band (etwa 14 Millimeter), das so genannte Weinband quer über die Brust getragen.

Es entwickelte sich wohl aus dem Uhrband und wurde erst ab 1830 allgemein üblich. Doch trugen es längst nicht alle Studenten. Es gab auch "Farblose", die von den Farbentragenden verächtlich als Finken, Kamele, Wilde oder Obskuranten bezeichnet wurden.

Das Band wird unter dem Rock, aber über der Weste, über die rechte Schulter nach links getragen. Die Frage, ob das Band auf oder unter dem Hemdkragen liegen soll, ist strittig und meist wohl ein praktisches Problem. Geistliche im Priesterkleid und Soldaten in Uniform tragen das Band über dem äußersten Kleidungsstück. Zur Wichs wird in manchen Verbindungen nur die Schärpe allein getragen (die Bänder von Bandkorporationen gleichlaufend damit, Seniorats- bzw. Amtsbänder gekreuzt). Der Fuchsmajor (FM) trägt zum Burschenband auch das Fuchsenband gekreuzt, also über die linke Schulter; ebenso trägt der Senior die Burschenbänder der Verbindungen, mit denen ein Bändertausch vorgenommen wurde (Seniorats- bzw. Amtsbänder), in beiden Fällen jeweils unter dem eigenen Burschenband. Ehrenbänder (Treuebänder, Jubelbänder) werden, je nach Verbindungstradition, neben dem Burschenband, anstelle dessen oder mit diesem gekreuzt getragen. Die Auswahl der Anlässe, bei denen diese Bänder getragen werden, liegt beim Ausgezeichneten, doch sind diese Bänder meist feierlichen Veranstaltungen vorbehalten.

Verkehrsaktive tragen während des Aufenthaltes bei einer Verkehrsverbindung zum Band ihrer Urkorporation auch deren Band. Wenn Bandphilister und Bandinhaber mehrere Bänder zugleich tragen, wird das Band der Urkorporation zuoberst getragen, die weiteren Bänder folgen in der chronologischen Reihenfolge ihrer Verleihung. Das Anlegen einer »Bänderweste« (mehrere Bänder sind nebeneinander zusammen- bzw. aufgenäht) zu jeder Gelegenheit sollte vermieden werden. Das Band sollte nicht zu einem Gegenstand der Eitelkeit oder der Sammelleidenschaft degradiert werden. Es liegt im Ermessen des Trägers mehrerer Bänder, eine dem Anlaß entsprechende Auswahl zu treffen, wobei ein von Bescheidenheit geprägtes couleurstudentisches Taktgefühl sicher den richtigen Weg weist. Die Frage, ob das Band der Urkorporation auf jeden Fall getragen werden muß, ist strittig, doch erscheint es häufig als durchaus statthaft, z. B. beim Stiftungsfest einer Bandkorporation nur deren Band und Mütze zu tragen. Gleichwohl nimmt aber doch das Band der Urkorporation eine Sonderstellung ein.

Allerdings gibt es eine Anzahl von Couleurstudenten, die in zusätzlichen Bändern Trophäen oder Beutestücke sehen. Zur Vermehrung der Bänder werden sogar unnötigerweise Ferialverbindungen gegründet (das Tragen dieser Bänder außerhalb des Ferialbetriebes ist übrigens unstatthaft). Es besteht die Gefahr einer Inflation des Symbolwertes des Bandes, wenn das Denken um sich greift, daß nur ein Band zu tragen eine Schande sei. Der Stolz auf das durch eine mit Aktivität ausgefüllte Fuchsenzeit erworbene Burschenband muß schwerer wiegen als der leise Neid. der manchen befällt, wenn er auf die bändergeschmückte Brust eines verdienten bemoosten Hauptes blickt. Mit dem Symbolgehalt des Bandes ist es auch nicht vereinbar, wenn bei Schulungen, Pennälertagen und großen Stiftungsfesten mit Scheren ausgerüstete Aktive bemüht sind, Teile von Burschenbändern zu bekommen, um diese an ihren Mützen aufzunähen. Es handelt sich hier um eine fehlgeleitete Sammelleidenschaft, die nur als Unfug qualifiziert werden kann.

Nach der Reception, Burschung, Jubel- oder Ehrenbandverleihung wird verschiedentlich das Band bis zum Ende des Officiums über dem Rock getragen. Band und Mütze bilden eine Einheit. Ein Band allein ohne Mütze zu tragen ist unstatthaft. Nur Conkneipanten tragen die Mütze allein. Die Mütze wird bereits auf dem Weg zur Veranstaltung getragen. Dies gilt für Füchse nur bedingt, da ihnen häufig das Couleurtragen nur dann gestattet ist wenn sie sich in der Begleitung eines Burschen befinden. Ferner tragen Füchse ein sogenanntes Fuchsenband, welches nur aus zwei Farben besteht.

Der KStV Markomannia ist nicht-farbentregend. Die Farben des Vereins werden lediglich in Wappen und Fahne geführt, jedoch nicht am Leib getragen. Lediglich bei festlichen Veranstaltungen wie Kommersen wird über einem schwarzen Anzug eine Schärpe in den Vereinsfarben angelegt. Das Tragen von Farben im Alltag führt unserer Meinung nach zur Ab- und Ausgrenzung von anderen Studierenden, was von uns in keiner Weise gewollt ist und lediglich als Erbe vergangener Standesdünkel aufgefasst wird. Entsprechende Artikel über das Farbentragen werden von uns, ebenso wie Artikel zur Mensur und zum studentischen Fechten lediglich der Vollständigkeit halber aufgeführt.

Siehe auch

Farbentragen

Couleur

Mütze