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Reaktivierung

Wissenswertes zur Neugründung oder Reaktivierung von KV-Korporationen

Anm.: In diesem Artikel wird das Wissen um Sinn, Aufgabe und Ziel von Korporationen sowie um das alltägliche Verbindungsleben als bekannt vorausgesetzt.

1. Die Planungs-Phase

Das Fundament einer lebendigen Korporation besteht aus zwei tragenden Säulen, der Aktivitas und der Altherrenschaft. Eine Hand voll Aktive suchen einen Stamm von ebensolchen Alten Herren (ruhig auch vom ansässigen Ortszirkel), deren eigene, aufgelöste Korporation nunmehr reaktiviert werden soll oder die zusammen eine neue Korporation gründen wollen. Ein einfacher Vergleich zwischen den KV-Korporationen, Aktivitates und Altherrenvereinen zeigt z.B., welche Korporationen einmal existiert haben bzw. welche Altherrenvereine noch aktiv sind, mittlerweile aber keine Aktivitas mehr besitzen. Mit dieser Wahl werden in der Regel gleichzeitig Name - Wahlspruch -Farben - Wappen - Zirkel - Wichs und die Standortfrage, wenig später auch die Satzung (evtl. von anderen Verbindungen ausleihen und überarbeiten) der künftigen Korporation entschieden. In geeigneten Räumlichkeiten (Gaststätte, private Wohnung, Katholische Studentengemeinde KSG, Mietwohnung) findet im nächsten Schritt ein regelmäßiger, wöchentlicher Treffpunkt statt, wo weitere Aktivitäten besprochen und neue Gäste eingeführt werden sollen.

2. Die Publikations-Phase

Gerade die Publikation im Rahmen des Stiftungsfestes (evtl. in Verbindung eines überregionalen Festkommers Festkommerses) bedarf einer gut organisierten Vorbereitung und dient entscheidend zur Bekanntmachung der Korporation an der Universität (Aufnahme der Verbindung in die Liste der studentischen Vereinigungen beim Rektor beantragen) sowie im kirchlichen und gesellschaftlichen Leben. So versteht es sich fast als selbstverständlich, zum Festkommers die führenden Vertreter der Hochschule (Rektor, Kanzler), des Bistums (Bischof, Generalvikar) und der Stadt (Oberbürgermeister, Oberstadtdirektor) einzuladen. Es empfehlen sich ferner Einladungen an die Vertreter der Ortspresse und an die anderen Korporationen außerhalb des KV, z. B. CV, UV sowie an deren Philistersenioren bzw. Ortszirkelvorsitzenden und an andere akademische Verbände (meist in den Conventen der Akademikerverbände zusammengeschlossen). Neben der Außenwerbung verdient auch die Werbung für die Korporation auf Verbandsebene besonderes Interesse. Dazu zählen im einzelnen frühzeitige

anderen Aktivitates (Adressenaufkleber beim KV-Sekretariat bestellen);

  • Einladungen an die Vorsitzenden der umliegenden KV-Ortszirkel sowie an alle Angehörigen des eigenen Ortszirkels, evtl. der Mutterkorporation und natürlich der eigenen Verbindung.

Die hier zusammengestellte Auflistung mag dem einen oder anderen zu umfangreich erscheinen. Deshalb zum Trost: Im Normalfall führt nicht ein Mann, sondern eine ganze Mannschaft die Organisation einer solchen Publikation durch; und außerdem gelte das Motto: Lieber weniger besser als alles schlechter! Denn gerade der erste Eindruck währt am längsten!

3. Die Wachstums-Phase

Jede junge Korporation (und nicht nur die) muß sich intensiv um die Nachwuchswerbung und damit um eine „gesicherte Zukunft" kümmern. Dabei können neben den Aktiven und Alten Herren vor allem helfen:

  • die Mitglieder des eigenen Ortzirkels, z. B. durch Vermitteln von Interessenten aus Freundes- und Bekanntenkreis, Nachbarschaft;
  • die ortsansässigen Lehrer und Geistlichen (Adressen beginnend beim Ortszirkel erfragen);
  • die Schulleiter (ein persönlich geführtes Gespräch hat trotz gewisser Schwierigkeiten schon manchen veranlaßt, Adressen der Abiturienten weiterzuleiten);
  • die Vertreter der umliegenden Ortszirkel (Anschreiben mit der Bitte um Zusendung von Adressen).

Auch Veranstaltungen für bestimmte Zielgruppen können für die Verbindung werbewirksam sein, dazu zählen u. a. Studienberatungen für Abiturienten und Erstsemestler, Verteilen von (selbstverfaßten?) Studien- und Freizeitinformationen auf Einführungsveranstaltungen für Erstsemestler. Werbematerial (KV-Plakate verschiedener Größen, Handzettel, Werbemittel) kann beim KV-Sekretariat angefordert werden. Besonders intensiv sollte zu Beginn der Kontakt zwischen Aktiven und Alten Herren gepflegt werden (Ausgangspunkte im Semesterprogramm z. B. Firmenbesichtigungen, Frühschoppen, Weinprobe, Vorträge, Gartenpartys, Grillfeten). Schließlich entsteht eine Korporation mit eigenem Charakter nur dann, wenn Gäste und junge Aktive vorgelebt sehen, was es jeweils bedeutet, Bundesbruder zu sein und in einen Lebensbund einzutreten. Sodann: viel Ausdauer, Geduld, Initiative und Erfolg! Wer darüber hinaus noch Fragen oder Probleme hat, wird im jeweiligen Vorort einen Ansprechpartner finden, der sich seiner annimmt und zudem auch über mögliche Unterstützung und Hilfen seitens des Verbandes informieren kann.