Pekesche
Die Pekesche (poln.: bekiesza - "Pelzoberrock'") war ursprünglich eine Uniformjacke der polnischen Kavallerie im 19. Jahrhundert, die von polnischen Freiheitskämpfern, die vor russischer Verfolgung geflohen waren, um 1830 nach Preußen eingeführt worden ist. Durch die damalige Polenbegeisterung der akademischen Studentenverbindungen wurde diese Jacke als Teil der studentischen Tracht übernommen. Die Pekesche (auch "Kneipjacke" oder "Flausjacke" oder kurz "Flaus" genannt") wird bei Kneipen und Kommersen von den Chargierten getragen. Zusammen mit Cerevis, Stulpen, Handschuhen und Schläger bildet sie den sogennanten Vollwichs. Dabei handelt es sich heute um eine vorne mit Kordeln verschnürte Jacke aus Samt oder Filzstoff, die in der Regel in schwarz oder der Farbe der Studentenmütze gehalten ist. Weitere Kordeln, Paspeln oder Litzen in Couleurfarben finden sich am Kragen, an den Ärmeln und am Rücken. Gelegentlich gibt es auch für Chargierte zur Unterscheidung Kneipjacken in einer anderen Farbe. Das Band (oder die Bänder) wird bei farbentragenden Bünden über der Kneipjacke getragen, da die Jacke bis zum Hals geschlossen ist und das Band sonst nicht zu sehen wäre. Bei einigen Verbindungen ist es auch üblich, bei legereren Anlässen die Jacke offen zu tragen, dann wird das Band unter der Jacke angelegt.
Vollwichs der Markomannia im WS 1909
Bei Verbindungen mit besonderer fachlicher Ausrichtung kann die Kneipjacke auch durch andere Traditionsbekleidung ersetzt werden. So tragen forstlich und jagdlich ausgerichtete Verbindungen oft eine Art Försterjacke in Grün, Verbindungen an ehemaligen Bergakademien gern den schwarzen Bergkittel, der selbst als Abendgarderobe zugelassen ist. Die Markomannia trug bis zum WS 1909/10 auch Vollwichs, schaffte diesen jedoch zugunsten des Salonwichs ab. Statt einer Pekesche wird also ein normaler schwarzer Anzug getragen.