Orden
Innerhalb der an Bedeutung verlierenden Landsmannschaften des 18. Jahrhunderts entwickelten sich engere Formen von studentischen Zusammenschlüssen. Die wichtigsten waren zunächst die Studentenorden, die sich nach dem Vorbild der Freimaurerlogen, aber auch der literarisch-philosophischen Orden des 17. und 18. Jahrhunderts entwickelten. Von ihnen stammen das strenge interne Reglement, die Constitution, das förmliche Aufnahme-Versprechen und viele, teils geheime Identitätssymbole wie Zirkel, Bundeszeichen usw., die bis heute in Gebrauch sind. Die Studentenorden, waren der erste Verbindungstypus, bei dem die Mitgliedschaft nicht mit dem Examen endete; das Lebensbund-Prinzip entstand. Die vier wichtigsten Orden waren die Amicisten, Constantisten, Unitisten und Harmonisten.
Obwohl sie unpolitisch waren, wurden die Orden von der jeweiligen Obrigkeit misstrauisch beobachtet. Im Absolutismus galt jeder Zusammenschluss von Menschen als potentiell gefährlich und schädlich für das Staatsinteresse. Hinzu kamen die häufigen Kämpfe, die Einzelstudenten oder Studentengruppen gegeneinander austrugen.
1793 verbot ein Abschied des Immerwährenden Reichstags in Regensburg alle Studentenorden im ganzen Heiligen Römischen Reich. Damit war diese Organisationsform praktisch am Ende.