Münsterscher-Cartellverband
Der MCV (Münsterscher-Cartellverband) ist das Ortskartell des CV in Münster. Vergleichbar mit dem KVM sind auch die Vereine in Münster in einem gemeinsamen Kartell vereint und wählen in jährlichem Wechsel aus ihren Reihen ein Präsidium, welches die Vereine gemeinsam vertritt. Der MCV gibt wie der KVM ein Programm mit den Veranstaltungen aller ortsansässigen Cartellvereine heraus und bemüht sich die Veranstaltungen, insb. die Stiftungsfeste miteinander zu koordinieren. Im Amtsjahr 2006/07 ist präsidierende Verbindung die AV Alsatia
Geschichte des MCV
Mit der Aufnahme der HARMONIA, eines ehemaligen akademischen Gesangvereines, dehnte sich der 1856 in München und Breslau gegründete CV im Jahre 1871 auch auf Münster aus. Diese erste farbentragende katholische Studentenverbindung, die sich 1872 in ALSATIA umbenannte, wurde schon 1878 in den Wirren des besonders in Münster hart geführten Kulturkampfes aus vorwiegend disziplinär-kirchenpolitischen Gründen durch die Senatsführung aufgelöst. Noch im gleichen Jahr trat die heutige SAXONIA ihre nachfolge an. SAXONIA blieblange Zeit die einzige CV-Verbindung am Ort, bis sich im Jahre 1901 auf Grund ihrer übergroßen Mitgliederzahl die Gründung der Tochterverbindung CHERUSCIA, die schon vorher mehrmals angeregt worden war, als eine nicht mehr zu umgehende Notwendigkeit erwies. 1903 siedelte sich eine in Marburg als BORUSSIA geründete CV-Verbindung unter dem neuen Namen ZOLLERN in Münster an. SAXONIA und CHERUSCIA gestatteten je fünf Bundesbrüdern den übertritt zu ZOLLERN. 1904 war SAXONIA abermals zu groß geworden; es wurde beschlossen, eine zweite Tochterverbindung in Münster ins Leben zu rufen. Man gab ihr den Namen NEO-ALSATIA, da der Senat durch den Zusatz "Neo" nach über 25 Jahren auch nur jeden Anschein einer Verbindung zu der zwangsaufgelösten ALSATIA vermeiden wollte. Erst 1906 durfte ALSATIA den Zusatz "Neo" ablegen. Als dann im Jahre 1905 die von Ripuaria Bonn gegründete ARMINIA in den CV aufgenommen wurde, war Münster die erste Stadt, die dem CV fünf Verbindungen stellte. Und sechs Jahre später bekam Münster mit dem Beitritt des KDV ("Katholischer Deutscher Verband farbentragender Studentenkorporationen") zum CV mit der SAUERLANDIA ihre sechste CV-Verbindung. Es trat dem MCV die von ihrem Gründungsdatum (1847) her älteste Korporation Münsters bei, die bis 1883 konfessionell ungebunden, aber stets farbentragend war, und von der sich 1850 die Landsmannschaft Rhenania und 1878 die Burschenschaft Frankonia abgespalten hatten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges mussten die Verbindungen jenseits des Eisernen Vorhanges im Westteil Deutschlands eine neue Heimat suchen. Die ehemals in Greifswald befindliche ALEMANNIA (seit 1891) gelangte auf diese Weise 1947 nach Münster, ein Jahr später folgte WINFRIDIA, eine der Gründungsverbindungen des CV, die ehemals in Breslau beheimatet war. 1977 schloss sich auch Widukind Osnabrück dem MCV an. Auf Grund der Entfernung zu Münster und den nur bedingt möglichen Kontakten zu den anderen MCV-Verbindungen kam es jedoch 1990 zur Trennung. Nach dem Fall der Mauer im November 1989 konnte ALEMANNIA ihre seit 1986 bestehenden Kontakte zur ALEMANNIA Greifswald, die dort 1983 von Mitgliedern der katholischen Studentengemeinde wiedergegründet wurde, so vertiefen, dass es 1990 zum Zusammenschluss kam. ALEMANNIA weist heute jeweils eine Aktivitas in Greifswald und in Münster mit einer gemeinsamen Altherrenschaft auf. Im Jahre 2002 musste die ARMINIA wegen Nachwuchsschwierigkeiten den aktiven Verbindungsbetrieb einstellen. Ihre Altherrenschaft fusionierte darauf mit der Altherrenschaft der CHERUSCIA.
aktive Mitglieder des MCV
KDStV Alemannia zu Greifswald und Münster
siehe auch
Cartellverband (CV)