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KDStV Markomannia Würzburg

KDStV Markomannia im CV zu Würzburg

farbentragend

nichtschlagend

katholisch

KDStV Markomannia Würzburg (Zirkel).gif

Gegründet: 7. Februar 1871

Burschenband: Blau-gold-grün mit goldener Perkussion

Fuchsenband: Blau-gold mit golden-blauer Perkussion

Mütze: himmelblaue Tuchmütze, mittleres Tellerformat

Wahlspruch: „Furchtlos und treu!“

Verband: CV

Internet: http://www.kdstvmarkomannia.de

Geschichte

KDStV Markomannia Würzburg (Panier).jpg

Auf dem mittlerweile 400jährigen Weg der Alma Julia Herbipolensis konnte die K.D.St.V. Markomannia die Universität gut ein Viertel begleiten. Im Zuge einer katholischen Gegenbewegung zum herrschenden Liberalismus, konstituierte sie sich am 07.02.1871 als Studentengesellschaft, um sich bald darauf, am 10.7.1871, in eine farbentragende Verbindung umzuwandeln. Motiv und Ansporn für den Gründer, iur. Georg Trapp aus Lohr, einen Münchener Aenanen-Burschen, war, dass die fünf im »Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen (CV)« zusammengeschlossenen Korporationen Aenania München, Winfridia Breslau, Guestfalia Tübingen, Bavaria Bonn und Austria Innsbruck dringend personellen Zuwachs aus anderen deutschen Universitätsstädten bedurften. Die günstige Lage Würzburgs, wo Studenten aus der Pfalz und Unterfranken ebenso zusammenströmten wie aus Nord- und Ostdeutschland, gab den Ausschlag für die Ortswahl. Trapps Idee fiel bei der Aktivitas der Burschenschaft Germania auf fruchtbaren Boden; diese entschloss sich 1868, eine Umwandlung ihrer Korporation zu vollziehen, was jedoch von ihrer Altherrenschaft abgelehnt wurde. Der zweite Anlauf erfolgte im Herbst 1870 mit sechs jungen Studenten und führte nach bewegten Conventen und erheblichen Schwierigkeiten (der Wahlspruch wurde in dieser Zeit geprägt) dann doch binnen Jahresfrist zum Ziel. Die Namenswahl, durch den Gründer kurz vor der Konstituierung bereits vorgenommen, erfolgte zur Erinnerung an die Markomannen, jenen germanischen Volksstamm, der um die Zeitenwende im Gebiet des heutigen Unter- und Oberfranken ansässig gewesen war. Den Vorstellungen Trapps gemäß wurde die junge Markomannia schon bald in den CV aufgenommen, wo sie, ihrem ansehnlichen Mitgliederstand entsprechend, schnell zu einer Stütze der Cartellverbindungen wurde. Trotz der zahlreichen Anfeindungen in den ersten Jahren, einerseits von der liberalen Presse, andererseits aus den Reihen der Corps, konnte Markomannia sich gut etablieren und festigen; das Verhältnis zur Bevölkerung entwickelte sich vorteilhaft; einige hochgestellte Persönlichkeiten nahmen früh die Ehrenmitgliedschaft an und gaben so dem Bund Anerkennung und Rückhalt. Der Aufbau einer Verbindungsbibliothek schon im zweiten Jahr sowie das Erscheinen einer eigenen »Wissenschaftlichen Zeitung« kurz darauf zeigen, dass es der Verbindung mit dem Prinzip scientia genauso ernst war, wie mit dem der religio. In der folgenden Zeit waren es immer wieder große Feierlichkeiten kirchlicher oder auch weltlicher Art, bei deren Gelegenheit die Verbindung in die Öffentlichkeit trat und Sympathien erregte. In Verbands- wie auch hochschulpolitischen Gremien wurden Markomannen oft, wie auch in jüngster Zeit wieder, mit Mitbestimmungs- und Führungsaufgaben betraut, die zum Wohl aller erledigt zu werden pflegten. Die rege Mitarbeit auf verschiedenen Gebieten findet zum Beispiel in einer wiederholten Übertragung des Vorortes, zuletzt im Jahre 1978/79 gemeinsam mit der K.D.St.V. Thuringia, Ausdruck. Ein gutes Verhältnis zu den erstgegründeten CV-Verbindungen sowie die Patenschaften zu Gothia Erlangen, Saxo-Bavaria Prag zu Wien und der neugegründeten Oeno-Danubia in Passau zeugen von vielseitigem Engagement. Um die Jahrhundertwende hatte Markomannia einen so beträchtlichen Mitgliederstand erreicht, dass man Anfang 1902 eine Teilung durchführte und die CV-Verbindung Thuringia als Tochterverbindung gründete. Im Ersten Weltkrieg waren mehr als 250 Markomannen zu den Waffen gerufen worden; für 45 von ihnen gab es keine Wiederkehr. Ein üblicher Semesterbetrieb fand in dieser Zeit selbstverständlich nicht statt. Die allgemeine Notlage nach dem Kriege zwang zu gegenseitiger Hilfe und Unterstützung, wie es sich im Zusammenschluss aller Studentenschaften des deutschen Sprachraumes dokumentierte. In diesen schweren Tagen war es dann um so erfreulicher, als Mitte 1920 der langgehegte Wunsch der Markomannen nach einem eigenen Haus in Erfüllung ging. Der »Hutten’sche Felsenkeller« in der Randersackerer Straße wurde für die nächsten zwölf Jahre der Verbindung zum Heim. Aber schon 1932 bezog man die Villa in der Mergentheimer Str. Nr. 60, da die vorigen Räumlichkeiten zu klein geworden waren. Doch nur kurze Zeit nach der Machtergreifung musste sie wegen drohender Beschlagnahmung durch die Gestapo vermietet werden. 1945 wurde sie fast vollständig zerstört. Erst Ende 1954 konnte der erste Teilwiederaufbau bezogen werden. Seit 1964 schließlich steht das Haus in seiner jetzigen Form. Auch für die Verbindungen waren die Jahre nach 1933 von Bedrohung gekennzeichnet, weshalb die meisten Korporationen und Verbände sich auflösten, so zum Beispiel der CV auf dem Markomannen-Hause am 27.10.1935; die Markomannia jedoch blieb als eine von wenigen Verbindungen bestehen. Gleich nach dem Ende des Krieges, in dem über 30 Markomannen ihr Leben ließen, begann die mühevolle Wiederaufbauarbeit durch einige unermüdliche Bundesbrüder, so dass 1948 das 77. Stiftungsfest wieder eine größere Anzahl von Mitgliedern zusammenführte. In diesem Jahr wurden auch Altherrenverband und aktive Verbindung von Behörden und Universität anerkannt, die ersten Nachkriegsfüchse geburscht. Dass Würzburgs älteste und erste CV-Korporation heute wieder auf einen gesunden Stamm von aktiven Bundesbrüdern und eine zahlreiche Altherrenschaft stolz sein darf, ist nicht zuletzt die Frucht dieser Arbeit.

Dies ist der Artikel unserer Würzburger Namensvettern im CV. Den Artikel zur Geschichte des KStV Markomannia zu Münster gibt es hier.