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Nürnberger Convent technischer Corporationen

farbentragend fakultativ-schlagend Gegründet 1922 als Verband von Verbindungen an Höheren Technischen Lehranstalten im süddeutschen Raum. Hervorgegangen aus dem 1920 gegründetet NSC, 1936 aufgelöst, 1952 wiedergegründet, 1994 aus CDA/CDK ausgetreten Verbandsorgan: Wahlspruch: Mitglieder (2006): 4 Korporationen (?) Prinzipien: Mannesmut, Wissenschaft, Freundschaft (?) Internet:

Geschichte

Vorgeschichte und Hintergrund

Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg brachte für das Corporationswesen einige wichtige Veränderungen. Allgemein setzte sich die Erkenntnis durch, daß bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Corporationsverbände und deren Prinzipien das gesamte studentische Verbindungswesen nach außen eine Gemeinschaft war. Unter den waffenstudentischen Verbänden konnten Meinungsverschiedenheiten durch die Gründung des Allgemeinen Deutschen Waffenrings am 8. August 1919 geregelt werden. Die noch bestehende Trennung zwischen schlagenden und nichtschlagenden Verbänden konnte durch das Erlanger Verbände- und Ehrenabkommen vom 30. November 1921 bereinigt werden. Für das Bildungswesen an den Höheren Technischen Lehranstalten stellte das Jahr 1919 einen wichtigen Zeitpunkt dar. Die Mindeststudiendauer wurde von vier auf fünf Semester verlängert und die Absolventen erhielten von nun an mit dem Zeugnis die Berufsbezeichnung Ingenieur. Vor dieser Zeit sind Corporationen an den Höheren Technischen Lehranstalten noch nicht offiziell anerkannt und dürfen in der Öffentlichkeit keine Farben tragen. Ab 1922 erhielten sie aber die ministerielle Genehmigung als farbentragende Verbindungen.

9. August 1919 Gründung eines Zweckverbandes an der Höheren technischen Staatslehranstalt zu Nürnberg durch die Studentenverbindungen Bavaria, Bayern und Danubia. Ziele sind:

  • Anerkennung der Studentenverbindungen an HTLs
  • Genehmigung des öffentlichen Farbentragens
  • Erfüllung des Bestimmungsmensur-Prinzips

13. März 1920 Umbenennung in "Nürnberger Senioren Convent" (NSC) und Gründungskommers im Hotel Deutscher Hof in Nürnberg

Juni 1920 Kontaktgespräche zwischen dem NSC und der Freischlagenden technischen Verbindung Alemannia (später St.V. Franko-Alemannia) an der Höheren Maschinenbauschule zu Würzburg

November 1920 Kontaktgespräche des NSC und der FTV Alemannia mit Stuttgarter und Eßlinger Verbindungen. Man prüfte den Gedanken eines Zusammenschlußes aller süddeutschen technischer Verbindungen

20. November 1920 Aufnahme der FTV Alemannia zu Würzburg als renoncierende Corporation in den NSC

1. Februar 1922 Gründung des Nürnberger Convents technischer Corporationen (NCtC) durch die Studentenverbindungen Bavaria, Bayern, Danubia zu Nürnberg und Franko-Alemannia zu Würzburg

16. März 1922 Erster gemeinsammmer Festkommers des NCtC im großen Saal des Industrie- und Kulturvereins zu Nürnberg

24. Oktober 1923 Gründung eines Altherrnverbandes im NCtC mit dem Namen AHCtC

Sommersemester 1925 Betritt der St.V. Markomannia zu Nürnberg

11. Mai 1929 Beitritt der St.V. Markomannia zu Kaiserslautern

15. Juli 1929 Beitritt der St.V. Alemannia zu Kaiserslautern

9. Mai 1930 Festkommers zum 10-jährigen Bestehen des NCtC im Künstlerhaus in Nürnberg

19. Juni 1931 Fusion der St.V. Franko-Alemannia zu Würzburg mit der St.V. Markomannia zu Nürnberg unter dem Namen Franko-Alemannia und Übersiedlung nach Nürnberg

18. Februar 1936 Auflösung des NCtC im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltungsmaßnahmen

10. September 1949 Erster Festkommers des NCtC nach dem 2. Weltkrieg im Lederer Keller in Nürnberg, veranstaltet von den Alten Herren der ehemaligen Mitgliedscorporationen

18. November 1952 Neugründung des NCtC und Unterzeichnung der NCtC-Verfassung durch die Erstchargierten der Studentenverbindungen Bavaria, Bayern und Franko-Alemannia

6. März 1953 Erster gemeinsammer Festkommers des neugegründeten NCtC im Kolpinghaus zu Nürnberg. Aufnahme der St.V. Franko-Germania zu Würzburg als renoncierendes Mitglied

23. März 1956 Beitritt der Burschenschaft Technischer Club zu Nürnberg in den NCtC

17. Dezember 1960 Die wiedergegründete St.V. Markomannia zu Kaiserslautern tritt dem NCtC bei

12. Januar 1967 Die Burschenschaft Bavaria erklärt ihren Austritt aus dem NCtC

8. Juli 1967 Die St.V. Franko-Warnia zu Schweinfurt wird als korrespondierendes Mitglied in den NCtC aufgenommen

10. Januar 1968 Die Burschenschaft Technischer Club tritt aus

19. April 1980 Die St.V.Franko-Warnia wird endgültig in den NCtC aufgenommen

26. Oktober 1986 Eintritt des NCtC in den Convent deutscher Korporationsverbände (CDK)

15. November 1987 Eintritt des NCtC in den Convent deutscher Akademikerverbände (CDA)

Oktober 1992 Vertreter des NCtC nehmen am Wartburgfest teil, das anläßlich seiner 175-jährigen Wiederkehr gefeiert wird

31. Dezember 1994 Der NCtC tritt aus dem CDA und dem CDK aus

26. Oktober 1996 Während des Festkommerses zum 47. Stiftungsfestes der St.V. Franko-Germania wird die neue Satzung des NCtC in Würzburg unterzeichnet. Wesentliche Neuheit dieser Satzung sind die Ziele des NCtC, denen sich die Mitgliedsbünde verpflichten.

  • Pflege studentischen Brauchtums und gedankliche Ausrichtung an traditionellen Werten auf der Grundlage der demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland in einem zusammenwachsenden Europa.
  • Freundschaft und Förderung der Mitglieder der Corporationen untereinander.
  • Standortbestimmung und Bewußtseinsbildung im Hinblick auf technische, wirtschaftliche und gesellschaftspolitisch relevant Zusammenhänge in Studium, Beruf und Umwelt.

Verbleib unbekannt, nicht mehr im aktuellen Civis Academicus 2000 aufgeführt.

Mitgliedsbünde

  • Franko Alemannia zu Nürnberg
  • Studenten-Verbindung Bayern zu Nürnberg (seit 1996 nicht mehr aktiv)
  • Franko-Germania, Würzburg
  • SV! Franko-Warnia, Schweinfurt