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Mittelschüler-Kartell-Verband

Wappen

MKV.jpg

GOTT EHRE FREIHEIT VATERLAND

Basisdaten

Gründung: 9. 9. 1933

Gründungsort

Gründungsvereine

Mitgliederzahl: 20.000 Schüler und ehemalige Schüler an 160 Schulen an 100 Schulorten

Status: Aktiv

Mitglied in

Abkürzung: MKV

Korporationstyp(en): Pennalverbindungen

Waffenst. Prinzip: nicht-schlagend

Couleur: farbentragend

Farben: rot-weiß-rot

*Verbandsnadel:**

MKV (Nadel).jpg

Prinzipien: religio - patria – scientia – amicitia

Bundeslied

Verbansorgan: bis 1968 „Burschenwacht“ ab 1968: „Couleur“

Webseite:

http://www.mkv.at

Am 9. 9. 1933 als Nachfolgeverband des VPV (Verband der katholisch deutschen Pennalverbindungen Österreichs) mit dem Namen „Verband der katholisch-deutschen farbentragenden Mittelschulverbindungen Österreichs“ (VMK) gegründet. 1935 umbenannt in MKV (Mittelschüler-Kartell-Verband der katholisch deutschen farbentragenden Studentenkorporationen Österreichs) um. 1938 aufgelöst, am 8. September 1945 reaktiviert. Der MKV ist der größte Verband österreichischer Schülerverbindungen.

Geschichte des MKV

Aus einem Freundeskreis heraus entwickelte sich 1876 die älteste noch bestehende katholische Pennalie in Österreich, die Teutonia Innsbruck. Nach und nach entstanden auf österreichischem Boden weitere Mittelschulverbindungen. Für Mittelschüler war es bis 1919 verboten, einem Verein anzugehören, was die jungen Verbindungen vor große Probleme stellte. Wurde eine Verbindung entdeckt, konnte das für ihre Mitglieder das "consilium abeundi", den "Rat", die Schule zu verlassen, bedeuten. Trotz dieser Verhältnisse hielten die Verbindungen, so gut es ging, auch untereinander Kontakt und, 1900 wurde von Teutonia Innsbruck, Norica Linz und Alemannia Ried der MCV (= Mittelschüler-Cartell-Verband) gegründet. Der MCV umfaßte insgesamt 46 Verbindungen, die aber nie gleichzeitig beim Verband waren. Aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten (die ganze Organisation hatte im Untergrund zu geschehen - der Verband war ja offiziell nicht erlaubt) und interner Streitigkeiten löste er sich 1913/14 selbst auf. Im 1. Weltkrieg wurde von Franz Maria Pfeiffer v. Dr. Lohengrin (Thuiskonia Wien) ein Abiturienten-Cartell-Verband gegründet, der das Kriegsende aber nicht überdauerte. Als die Mittelschüler 1919 die Koalitionsfreiheit erhielten (= sie durften nun Vereinen beitreten und selbst Vereine gründen), kam es zu einer großen Gründungswelle von Verbindungen. Am 10. 4. 1919 konstituiert sich, wieder unter Führung von Franz Maria Pfeiffer, der VPV (= Verband der katholisch deutschen Pennalverbindungen Österreichs). Der Verband war recht zentralistisch auf Wien ausgerichtet, brachte es aber auf insgesamt 80 Mitgliedsverbindungen (allerdings nie zur selben Zeit). 1921 brachte der Verband als Verbandszeitschrift die „Burschenwacht“ heraus. Ab Mitte der 20er Jahre kam es im VPV zu internen Unstimmigkeiten, und viele Verbindungen traten aus dem Verband aus. 1931 löste sich der VPV auf. In den folgenden Jahren existierten viele kleine, regionale Verbände und Arbeitsgemeinschaften. Es gab nicht einmal ein Verzeichnis aller österreichischen katholischen Pennalverbindungen. Ein solches wurde zum 25. Stiftungsfest e. v. Ostmark Wien (heute Ostaricia) nach mühevoller Arbeit herausgegeben. Beim Stiftungsfest der Ostmark am 6. 5. 1933 führte deren Senior, Jaro Sterbik-Lamina v. Totila, mit Gastchargierten Gespräche über eine neue Verbandsgründung. Ein weiterer Schritt wurde beim 25. Stiftungsfest der Marko-Danubia Korneuburg zu Pfingsten 1933 getan, bei dem sich die Vertreter von 26 Verbindungen für die österreichweite Zusammenarbeit aller katholischen Pennalien aussprachen. So konnte im Rahmen des Katholikentages am 9. 9. 1933 der „Verband der katholisch-deutschen farbentragenden Mittelschulverbindungen Österreichs“ (VMK) gegründet werden. Er umfaßte schon bei seiner Gründung 78 Korporationen. 1935 nannte sich der Verband in MKV (Mittelschüler-Kartell-Verband der katholisch deutschen farbentragenden Studentenkorporationen Österreichs) um. Der MKV wurde im selben Jahr in die "Reichsarbeitsgemeinschaft katholischer Jugendverbände" (RAG) aufgenommen. Die Bezeichnung Pennälertag für die MKV-Tagung kam erstmals 1936 in Innsbruck auf. 1937 wurde der Altherrenbund des MKV gegründet, außerdem erschien die "Burschenwacht" wieder. 1938 kam es zur Auflösung des MKV. Die Kontakte zwischen den Bundes- und Kartellbrüdern bleiben jedoch vielfach aufrecht, einige Verbindungen recipieren sogar neue Mitglieder. Dr. Johann Zeßner-Spitzenberg (MKV, Ostgau Wien) starb als erster Österreicher im KZ. Viele MKVer betätigten sich in Widerstand und Verfolgung und mußten dafür oft schwere Verurteilungen in Kauf nehmen. Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, daß es MKVer gab, die sich mit dem neuen System arrangierten, bzw. dieses aktiv unterstützten. Nach dem Krieg wurden letztere aber von ihren Verbindungen in der Regel ausgeschlossen. Am 8. September 1945 wurde der MKV durch AH Wilhelm Schmied v. Hadubrand (Rhenania Wien) reaktiviert, der erste Pennälertag nach dem Krieg fand 1946 in Wien statt. 1947 schloß der MKV ein Abkommen mit der "Österreichischen Jugendbewegung" (heute "Junge Volkspartei"), 1948 mit dem ÖCV. Im selben Jahr wurden auch die "Amstettner Beschlüsse" verabschiedet, die besagen, daß MKVern die Mitarbeit in KPÖ, SPÖ und Schlaraffia verboten ist. (Heute gilt dies nur mehr für die KPÖ.) 1949 erschien die Burschenwacht wieder, die 1968 in Couleur umbenannt wurde. 1954 erfolget die Aufnahme des MKV in den „Österreichischen Bundesjugendring“, auch wurde vom MKV die „Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände“ (AKV) mitbegründet und ein Abkommen mit der KÖL (Akademischer Bund der katholischen österreichischen Landsmannschaften) geschlossen. Die Weihe der Kartellstandarte erfolgte beim Pennälertag 1960 in Krems. Der MKV umfaßt zu diesem Zeitpunkt 100 Korporationen. Zur besseren Ausbildung der Mitglieder wurde 1964 auf Initiative von Ing. Carl Hirnschrott (Ambronia Innsbruck) die Kartellführungsschule als zentrale Schulungseinrichtung des MKV ins Leben gerufen. 1966 wurde der 1958 eingeführte Kartellchargiercomment neu verfaßt. Außerdem schloß der MKV ein Abkommen mit dem TCV (Technischer Cartellverband Deutschlands) und dem SchwStV (Schweizerischen Studentenverein) ab. 1970 erhöhte der MKV sein Gewicht in der Schulpolitik durch die Gründung der „Arbeitsgemeinschaft für Schule und Bildung“. 1971 wird der Schülerbeirat beim Unterrichtsministerium ins Leben gerufen, und 1973 kommt es zur Gründung der „Union Höherer Schüler“ (UHS, heute "Schülerunion"). Der MKV ist auch Gründungsmitglied des 1973 gegründeten EKV (Europäischen Kartellverbandes), der eine Arbeitsgemeinschaft christlicher Studentenverbände darstellt. 1977 umfaßte der MKV 150 Verbindungen. 1979/80 wurde ein neuer Comment aufgelegt. 1983 erschien das 1965 erstmals gemeinsam mit dem ÖCV aufgelegte Kommersbuch neu. In den späten 80er Jahren gab es eine lange Grundsatzdiskussion um die Aufnahme von Mädchen und nicht-katholischen Christen. 1992 trat dann die Vorarlberger MKV-Verbindung Clunia Feldkirch wegen der Aufnahme von Mädchen aus dem MKV aus. Clunia ist seither durch ein Freundschaftsabkommen mit dem MKV verbunden. Aufgrund schwerer Mißwirtschaft in den frühen 90er Jahren wird der MKV in den Jahren 1994/95 von einer schweren Finanzkrise gebeutelt. Die am Pennälertag 1994 in Wien gewählte neue Verbandsführung kann aber unter Dir. Helmut Wagner v. Dr. Kyros (Kreuzenstein Wien) die Probleme dank umsichtiger Entscheidungen bewältigen. In den letzten Jahren setzte der Verband wieder verstärkt Akzente in der Schul- und Jugendpolitik. Einen hohen Bekanntsheitgrad konnte der MKV vor allem durch seinen Schülerkalender erreichen, der zu den am weitesten verbreiteten Produkte dieser Art in Österreich zählt. Intern wurden vor allem Akzente im Bereich der Bildung (Aufbau der MKV-Trainerakademie) und im Bereich der Prinzipien religio und patria gesetzt. Heute umfasst der MKV 161 Verbindungen.

entnommen dem MKV-Fuchsenbuch