Adventskranz
Der Adventskranz oder Adventkranz ist ein meist aus Tannenzweigen geflochtener Tisch- oder Hängeschmuck im Advent, der mit vier Kerzen, den Adventskerzen, besetzt ist. Diese werden im Laufe der Adventszeit nacheinander entzündet: Ab dem 1. Advent wird eine Kerze angezündet, ab dem 2. Advent kommt eine zweite hinzu, und so weiter.
Geschichte
Der Adventskranz wurde von Johann Hinrich Wichern (1808–1881) erfunden. Der Hamburger Erzieher und Theologe nahm sich einiger Kinder an, die in großer Armut lebten. Er zog mit ihnen in das Rauhe Haus, ein altes Bauernhaus, und betreute sie dort. Da die Kinder während der Adventszeit immer fragten, wann denn endlich Weihnachten sei, baute er 1839 einen Holzkranz, mit 19 kleinen roten und 4 großen weißen Kerzen. Jeden Tag der Adventszeit wurde nun eine kleine Kerze mehr angezündet, an den Adventssonntagen eine große Kerze mehr. Erhalten haben sich bis heute nur die großen. Seit 1860 wird er mit Tannengrün geschmückt, seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehört er zum deutschen Adventsbrauchtum. In Österreich wurde der Brauch erst nach 1945 übernommen.
Der Brauch ist inzwischen aus Deutschland in viele andere Länder übernommen worden. Im ostkirchlichen Bereich finden sich teilweise Kränze mit 6 Kerzen, entsprechend der dort üblichen längeren Adventszeit.
Aus späteren skandinavischen Bräuchen, die bereits vom Christentum mitgeformt waren, wurde rekonstruiert, dass es schon bei den alten Germanen den Brauch eines Lichterkranzes gegeben haben muss. Die Kerzen standen möglicherweise für das abnehmende Licht und wurden in der Folge 4-3-2-1 angezündet. Zum Julfest, dem Fest der Wintersonnenwende am 21. Dezember, wurde dann die Wiedergeburt des Lichtes gefeiert.
Adventskranzbinden
Einen "Rohling", d.h. ein gebundener Ring aus Stroh findet sich auf dem Dachboden. Zweige werden uns freundlicherweise von der Witwe unseres Bb Schulze-Brüning zur Verfügung gestellt. Ansonsten braucht man mind. drei Rollen (grünen) Draht, vier dicke Eisennägel und vier große Stumpenkerzen. Der Anfang des Drahtes wird um den Rohling gebunden und mit sich selbst verwickelt. Danach wird Zweig um Zweig schuppenartig mit Hilfe des Drahtes fest an den Ring gebunden, bis das Stroh nicht mehr zu sehen ist (Innen- und Unterseite ebenfalls beachten). Die Außenseite der Zweige sollten auch nach außen zu gelegt werden, da die Innenseite heller ist und man mehr vom Holz, als von den Nadeln sieht. Zum Abschluss sollten alszu "buschige" Auswüchse entweder an den Kranz gebunden oder mit der Gartenschere abgeschnitten werden. Nachdem man den Kranz gleichmäßig mit breitem roten Band umwickelt hat, kann man die Kerzen aufstecken. Dazu werden die Nägel mit der flachen Seite in den Kerzenboden geschlagen und dann in den Kranz gesteckt. Zur zusätzlichen Stabilisierung kann man die Kerzen noch mit Draht fixieren.
Checkliste
- Rohling
- Tannengrün (Witwe unseres Bb Schulze-Brünung)
- 4 Rollen grüner Draht
- Gartenschere
- breites rotes Band
- 4 große Nägel
- 4 Stumpenkerzen