Integer vitae
KV-Liederbuch Seite 140
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Sive per Syrtes iter aestuosas, sive facturus per inhospitalem Caucasum, vel quae loca fabulosus lambit Hydaspes.
Namque me silva lupus in Sabina, dum meam canto Lalagen et ultra terminuni curis vagor expeditis, fugit inermem;
Quale portentum neque militaris Daunias latis alit aesculetis, nec lubae tellus generat, leonum arida nutrix.
Pone me, pigris ubi nulla campis arbor aestiva recreatur aura, quod latus mundi nebulae malusque luppiter urget;
Pone sub curru nimium propinqui solis in terra domibus negata: dulce ridentem Lalagen amabo, dulce loquentem.
Übersetzung
1.Wer untadelig im Leben und frei von Verbrechen ist, bedarf keiner maurischen Speere noch des Bogens, noch schwer von giftigen Pfeilen, Fuscus, des Köchers
2.sei es, dass er durch die Syrten den Weg, durch die sengenden, sei es, dass er ihn nehmen will durch den ungastlichen Kaukasus oder zu den Orten, die der sagenumwobene Hydaspes beleckt.
3.Denn auch vor mir ist im Sabinerwald der Wolf, während ich meine Lalage besang und über die Grenze streifte, von Sorgen frei, geflohen, vor dem waffenlosen, ein Ungeheuer
- wie es weder die kriegerische Daunias nährt in weiten Eichenwäldern, noch die Erde Jubas, der Löwen wüstentrockene Amme.
5.Setze mich aus, wo auf brachen Feldern kein Baum sich erneuert in sommerlicher Luft, an die Seite der Welt, die Nebel und schlechtes Wetter bedrängen;
- setze mich unter den Wagen der allzu nahen Sonne, in das Land, das der Besiedlung verwehrt ist: In die süß lachende Lalage werde ich verliebt sein, in die süß plaudernde.
Worte: Quintus Horatius Flaccus, Carm. I, 22 (65—8 v. Chr.) Gesungen seit 1811 Weise: Friedrich Ferdinand Flemming, vor 1811 (1778—1813)