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Hier sind wir versammelt

Ergo bibamus!

KV-Liederbuch Seite 114

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  1. Hier sind wir versammelt zu löblichem Thun, drum, Brüderchen, Ergo bibamus! Die Gläser sie klingen, Gespräche sie ruhn; beherziget: Ergo bibamus! Das heisst noch ein altes, ein tüchtiges Wort, es passet zum ersten und passet so fort und schallet, ein Echo, vom festlichen Ort, |: ein herrliches: Ergo bibamus! :|

  2. Ich hatte mein freundliches Liebchen gesehn, da dacht' ich mir: Ergo bibamus! und nahte mich freundlich, da ließ sie mich steh'n; ich half mir und dachte: Bibamus! Und wenn sie versöhnet und herzet und küsst und wenn ihr das Herzen und Küssen vermisst, so bleibet nur, bis ihr was Besseres wisst, |: beim tröstlichen Ergo bibamus! :|

  3. Mich ruft mein Geschick von den Freunden hinweg; ihr Redlichen! Ergo bibamus! Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck; drum doppeltes Ergo Bibamus! Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt, so bleibt für den Heitern doch immer gesorgt, weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt |: drum, Brüderchen, Ergo bibamus! :|

  4. Was sollen wir sagen zum heutigen Tag, Ich dächte nur: Ergo bibamus! Er ist nun einmal von besonderm Schlag, drum immer aufs neue: Bibamus! Er führet die Freude durchs offene Tor, es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor, da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches vor; |: wir klingen und singen: Bibamus! :|

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Worte: Joh. Wolfgang v. Goethe, 1810 (1749-1832) Weise: Traugott Max Eberwein, 1813 (1775-1831)