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Heggelied

Zu Ehren der Hegge gedichtetes Lied:

1.Jährlich fahr'n wir in die Egge,

sicher kennt ihr unser Ziel!

Ja, wir fahren auf die Hegge

und erwarten davon viel.

Nicht allein von Diskussionen

wird des Menschen Glück genährt-

hier gilt's vieles nachzuholen,

das der Ernst und sonst verwehrt.

  1. Morgens kaum im Bett gewesen,

tritt man dort zum Frühstück an;

durch den Kaffee schnell genesen

geht's zum Fußballplatz sodann.

Herrlich, wie die Knochen krachen,

hier schießt man aus jeder Lage;

jäh verstummt so manches Lachen,

weicht so mancher bitt'ren Klage.

  1. Bald schon geht's zum Mittagessen

in den alten Türkenkeller.

Erst mal richtig sattgegessen

wird so manche Miene heller,

Dann ist jeder Spaß verflogen,

jetzt wird endlich diskutiert,

werden Worte wohl erwogen

und bald ist es auch passiert.

  1. Ein, zwei Stunden ist jetzt Pause,

Kräfte werden rekrutiert;

für die abendliche Sause

ist man bestens präpariert!

Überall wird schon geflüstert,

Pläne werden ausgeheckt;

über allem Spannung knistert,

Schlüssel werden gut versteckt.

  1. Stärkung ist das Abendessen

vorm entscheidenden Gefecht,

manche Warnung ist vergessen,

was sich schließlich bitter rächt.

Schon die ersten Korken knallen,

feucht werden die ersten Kehlen;

wenn die ersten Lieder schallen,

jauchzen erste trunk'ne Seelen.

  1. Endlich ist die Zeit gekommen

für die dunkelen Gestalten.

Keine Rücksicht wird genommen,

wenn die Heggegeister walten.

Manch ein Schlüssel war verschwunden,

manches Zimmer ausgeräumt;

mancher hat so manche Stunden

statt im Bett im Gras geträumt!

  1. Bald der Abschied, welch ein Klagen!

In der Halle noch zwei Lieder,

und man schwingt sich in die Wagen:

„Nächstes Jahr kommen wir wieder!”

Ja, das war die Heggetagung,

leider ist sie schon so fern;

manchmal kommt noch eine Rechnung,

doch bezahlen wir sie gern!

Melodie:Freude schöner Götterfunken” Volksweise 1801