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Heidelberg, du Jugendbronnen

KV-Liederbuch Seite 107

C -c d e g

Heidelberg, du Jugendbronnen.png

  1. Heidelberg, du Jugendbronnen, Zauberin am Neckarstrand solchen Fleck, uns warm zu sonnen, gab der Herrgott keinem Land. |: Schläger schwirren, Gläser klingen, alles atmet Frohnatur, |: selbst im Wald die Vöglein singen, Gaudeamus igitur! :| :|

  2. Wohl die alte Burg voll Narben trauert um vergangne Zeit, doch sie tut's in lichten Farben fröhlichfeuchter Traurigkeit. |: Schaut sie so aufs viele Bürsten wie mit sanfter Rührung hin, |: denkt sie ihrer alten Fürsten, die so groß und stark darin. :| :|

  3. Schäumend tosten hier die Becher und Herrn Otto Heinrich galt's, der berühmter noch als Zecher denn als Graf der schönen Pfalz! |: Nur ein Burgzwerg traf noch besser, der ging recte gleich zum Spund |: und das größte aller Fässer schlürft' er aus bis auf den Grund. :| :|

  4. Seine Tat so kühn gelungen, lebt im Lied unsterblich fort und der Sänger, der's gesungen, ragt in Erz gegossen dort. |: Schar um Schar zum Scheffelhaine wogt empor auf Waldespfad |: und „Altheidelberg, du Feine" summt's dort oben früh und spat!:| :|

  5. Frohe Stadt zum Unterpfande, daß dein Glück dich nicht verläßt, grüßt uns hoch von Dachesrande ein verwegnes Storchennest. |: Ei, wie han's die lebensfrischen Weiblein hier sich gut bestellt | |: geht der Storch im Neckar fischen, kommt was Lustiges zur Welt!:| :|

  6. So verjüngst du dich stets wieder, fröhliche Studentenschaft, brausend klingen deine Lieder fort bei Wein und Gerstensaft. |: Prosit deinem Sangesmeister, Prosit deinem großen Zwerg — |: Scheffels und Perkeos Geister walten über Heidelberg!: | : |

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Worte: Albrecht Graf von Wickenburg, 1898 (1838—1911) Weise: Otto Lob, 1899 (1837—1908) (Aus d. Dt. Kommersbuch, Verl. Herder Frbg.)

Anmerkungen

Str. 5 bezieht sich auf das „Storchenhaus" in Heidelberg, ein Wahrzeichen der Stadt;

Fassung von Str. 6 mit Rücksicht auf die Nichtcouleurstudenten (so auch im CV-Liederbuch; das Original lautet:

  1. So gedeih bei Storch und Kater, fröhliche Studentenschaft! Brausend kling' dein Landesvater stets bei Wein und Gerstensaft! usw.