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KStV Cimbria Münster

Wappen

KStVCimbriaMünster (Wappen).jpg

Basisdaten

Gründung:

09.02.1901

Mutterverein:

KStV Germania Münster

Töchtervereine:

KStV Tuiskonia-Monasteria Münster, KStV Osning Münster, KStV Westfalia-Mazenod Münster

Gründungsort:

Münster

Verband:

KV

Eintritt in den KV:

1901

Kürzel:

Cb!

Couleur:

farbenführend

Farben:

Gold-Schwarz-Weiß

Waffenst. Prinzip:

nicht-schlagend

Bundeslied:

Wahlspruch:

Tapfer und treu!

Prinzipien:

Religion, Wissenschaft, Freundschaft

katholisch

Vereinszeitschrift:

Cimbernblätter

Mitglieder:

210 Alte-Herren, 30 Aktive(2007)

Status: Aktiv

aktiv

Förderverein:

Studentenwohnheim Cimbria e.V.

Webseite:

www.cimbria.net

Entstanden gemeinsam mit der Markomannia durch Teilungsbeschluß der Germania vom 09.02.1901, im KV seit 1901, Mutterverbindung des Osning (08.06.1909) und der Westfalia-Mazenod (16.01.1958), 1972 konnte das heutige Haus bezogen werden.

Geschichte

KStVCimbriaMünster (Wichs).jpg

Der Name Cimbria leitet sich ab vom Namen des germanischen Volksstammes der Kimbern. Hervorgegangen ist er aus dem KStV Germania (gegr. 1864) im KV zu Münster im Jahre 1901. Noch im selben Jahr wurde Cimbria als 34. Kartellverein in den KV aufgenommen.

Cimbria stand zwei Mal dem KV als präsidierender Verein (Vorort) vor: 1907/1909 und 2002/2003. Als Tochtervereine gingen aus dem KStV Cimbria der KStV Tuiskonia zu Münster (gegr. 1902), der K.St.V. Osning Münster (gegr. 1908) sowie KStV Westfalia-Mazenod zu Münster (gegr. 1959) hervor.

1901-1918

Der KStV Germania im KV zu Münster (gegr. 1864), eine der fünf Gründungskorporationen des KV, wies zur Jahrhundertwende einen derart starken Mitgliederbestand aus, dass ein geordneter Aktivenbetrieb nicht mehr gewährleistet war. So mußten etwa Kneipen an unterschiedlichen Orten durchgeführt werden; auf Wahlconventen erstarkten die Anhänger unterschiedlicher Chargenkandidaten zu regelrechten Fraktionen. Daher beschloß der hohe Convent Germaniae die Gründung gleich zweier Tochtervereine mit Sitz in Münster, des KStV Markomannia und des KStV Cimbria. Bereits im Jahr darauf erstarkte die Akademie in Münster wieder zur Volluniversität, die sie schon von 1780 - 1806 und von 1817 - 1818 gewesen war. Hierdurch konnten von da an wieder Juristen und Mediziner in immer größerer Zahl aktiv werden. Anders als andere Korporationen wuchs Cimbria selbst wieder so stark, dass schon 1902 die Gründung des ersten Tochtervereins, des KStV Tuiskonia, notwendig wurde. Trotz dieses Aderlasses stieg die Zahl der aktiven Cimbern bis 1907 weiter auf 167 BbBb. 1906 gründete sich der Philisterverein Cimbriae. Aufgrund des starken Auftretens konnte Cimbria bereits vom WS 1907 / 1908 bis zum SS 1909 den Vorort des Verbandes übernehmen. Als Vorort fiel Cimbria 1909 die ehrenvolle Aufgabe zu, u.a. Papst Pius X. in Rom die Glückwünsche des KV zu seinem goldenen Priesterjubiläum zu überbringen. In diese erste Vorortszeit fiel 1908 die Gründung eines zweiten Tochtervereins, des KStV Osning. 1910 zählte der Philisterverein bereits 138 Mitglieder, die einen Hausbauverein gründeten. Dieser stellte der Aktivitas im Jahre 1913 bereits 2000 Mark zur Verfügung. Von diesem Geld wurde an der Werse in der Nähe der Kaffeewirtschaft „Hof zur Linde“ das heute noch bestehende große Bootshaus erbaut. Die Konstante Cimbriae war nach wie vor das Restaurant „Dortmunder“ in der Bogenstraße. Der 1. Weltkrieges beendete auch in Münster das Korporationsleben. Ein Großteil der Aktiven zog ins Feld. Ein beachtlicher Teil kehrte nicht Heim. 25 aktive und inaktive Mitglieder fielen, dazu 20 Alte Herren.

Zirkel

1918 - 1945

Trotz der Schrecken des Krieges sammelten sich danach zahlreiche Cimbern zur Weiterführung des Aktivenbetriebes. 1919 hatte Cimbria wieder 65 Aktive und Füchse. Das Jahr 1920 markiert einen glanzvollen Höhepunkt in der Geschichte der Verbindung. Der Hausbauverein erwarb das große Haus der Krummen Straße im Zentrum der Stadt in unmittelbarer Nähe der Aegidiikirche. Dieses Haus besaß unter anderem einen großen Festsaal mit Bühne und Galerie, Kegelbahnen, Gesellschafts-, Chargen- und Kneipzimmer. Es wurde damit zu einem lebendigen Mittelpunkt des Vereinslebens und darüber hinaus des gesellschaftlichen Lebens Münsters überhaupt, vor allem seines großen Festsaales wegen. Die Programme berichten von zum Teil außerordentlich anspruchsvollen Veranstaltungen theologischen und wissenschaftlichen Inhalts. Eines der gesellschaftlichen und korporativen Höhepunkte war der Besuch des Reichskanzlers Wilhelm Marx, selbst Mitglied im KV, am 4. November 1924 auf dem Haus, wo er vor einer glänzend besuchten Akademikerversammlung sprach. Bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten erstarkte Cimbria weiter zu einem blühenden Verein. Im Jahre 1935 wurde der KV durch die Nationalsozialisten aufgelöst. Als Todesstoß für das Vereinsleben diente der berüchtigte Doppelerlaß von Rudolf Heß, der allen Studenten die Mitgliedschaft in einer deutschen Studentenverbindung verbot, verbunden mit der Bestimmung, daß alle deutschen Studenten der Partei oder einer ihrer Gliederungen angehören mußten. So sistierte der Cumulativconvent Cimbriae 1935 unter dem politischen Druck des Regimes den Aktivenbetrieb des Vereins. Wenn in einem solchen Rahmen die Zeit des Nationalsozialismus nur kurz dargestellt werden kann, so wäre es doch unwahrhaftig zu verschweigen, daß auch Mitglieder der Cimbria in die Verbrechen des Nationalsozialismus verstrickt waren. Zu nennen ist hier Dr. phil. Heinrich Glasmeier, Kavallerieoffizier im ersten Weltkrieg und Direktor des westfälischen Adelsarchivs. Seit 1932 wandte er sich der Partei Hitlers zu, wurde Gaukulturwart und Gaugeschäftsführer der Partei in Münster und später Reichsintendanten des Großdeutschen Rundfunks. Dem gegenüber steht ein ganz anderes Mitglied: Josef Buchkremer aus Aachen. Als Theologiestudent 1919 - 1921 bei der Cimbria in Münster aktiv, 1923 in Köln zum Priester geweiht, danach in mehreren Pfarreien in und um Aachen tätig, wurde er als Stadtseelsorger schon 1935 von den Nationalsozialisten mit einem Unterrichtsverbot belegt, weil den neuen Machthabern seine starke Gegnerschaft gegenüber der NS-Ideologie bekanntgeworden war. Aufgrund seiner mutigen Aktivitäten verbrachte Josef Buchkremer die Jahre 1942 - 1945 im Konzentrationslager, wo er von alliierten Soldaten befreit wurde. Im Oktober 1961 wurder er zum Titularbischof von Agger und Weihbischof von Aachen ernannt. In seinem Wahlspruch „Deo et Hominibus“ - Für Gott und für die Menschen - findet auch sein mutiges Eintreten gegen das Unrecht des NS-Staates seinen Ausdruck. Er verstarb 1986 im 87. Lebensjahr.

1945 - 2004

Das Wiedererstehen des KStV Cimbria ist vor allem das Verdienst von Josef Müntjes. Nach seinen intensiven Recherchen nach dem Verbleib zahlreicher Vereinsmitglieder gelang es ihm, am 20. Februar 1948 einen Wiederbegründungskommers zu schlagen. Es folgte die Herausforderung des Wiederaufbaus. Bereits Ende der 50er Jahre meldete Cimbria dem Kartellverband wieder über 80 Aktive, Inaktive und Füchse. 1959 erfolgte die Gründung des dritten Tochtervereins, des KStV Westfalia-Mazenod. Das Bootshaus in Handorf hatte zwar den Krieg überstanden. Doch ging das große Vereinshaus in der Krummen Straße in den Wirren des Nationalsozialismus und des zweiten Weltkrieges unwiederbringlich verloren. 1957 entstand daher der Hausbauverein „Cimbernheim e.V.“, der im Jahre 1963 ein zweites Haus erwarb und 1970 den Aktiven übergab.

KStVCimbriaMünster (Haus).jpg

Die studentischen Unruhen, denen nach 1968 so viele Verbindungen zum Opfer fielen und die Kontroversen um das Prinzip „religio“ und um studentische Traditionen überstand Cimbria glimpflich, wenn auch mit einem Einbruch der Mitgliederzahlen verbunden. Doch erlebt Cimbria seit Beginn der 80er Jahre eine stetige Aufwärtsentwicklung, die sich nicht nur an der Zahl ihrer Mitglieder, sondern auch an den anspruchsvollen Programmen und den glanzvollen Gründungs- und Stiftungsfesten ablesen läßt.

Mit dem Jahr 1997 hielt auch das Informationszeitalter Einzug in die Cimbria. Mehr als 160 Mitglieder weltweit haben seitdem den Weg in einen eigenen E-Mail-Verteiler gefunden, ein digitaler Rundbrief befindet sich in der 90. Auflage. Von Oktober 2002 bis September 2003 hatte Cimbria zum zweiten Mal die Ehre, den Vorort des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenverein (KV) zu bilden. Höhepunkt dieser Amtszeit waren die Feierlichkeiten zum 150jährigen Bestehen des KV-Studententums im Juni 2003, die der KV in Berlin gemeinsam mit dem 150. Jubiläum des Askania-Burgundia beging. Als Festredner sprach Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Inhaltliche Akzente konnte der Vorort Cimbria setzen, indem er u.a. maßgeblich an der Stellungnahme der großen katholischen Studentenverbände KV, CV und UV zum Gottesbezug in der europäischen Verfassung mitwirkte. Auch ist Cimbria weiterhin in führenden Positionen auf verbandlicher und überverbandlicher Ebene aktiv. So stellt sie einen der beiden stellvertretenden Vorsitzenden des Europäischen Kartellverbandes (EKV) und den Referenten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Arbeitsgemeinschaft katholischer Studentenverbände (AGV).

siehe auch

Münsteraner Korporationen

Ortskartell Münster KVM

Liste aller KV-Vereine

KStV Cimbria in der KV-Datenbank

Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV)