Zum Hauptinhalt springen

Fahne

Fahne (Mk).jpg

Fahnen dienen als äußere Erkennungszeichen von Korporationen. Es werden grundsätzlich zwei Arten unterschieden:

  • Die "Hausfahne"
  • Die Prunkfahne

Hausfahne

Jedes Korporationshaus hat wird durch das Aufhängen einer Fahne als solches erkennbar. Gerade im CV ist es üblich diese zu Beginn des Semesters im Rahmen eines Fahnenappells zu hissen und zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit wieder abzuhängen. Ein beliebter Streich unter Verbindungen ist es, Fahnen anderer Korporationen unter "Couleurschutz" zu stellen und später mit den Farbenbrüdern auszupauken.

Prunkfahne

Fahne am Markomannenhaus in Münster

Neben der Hausfahne gibt es noch eine weitere, die bei feierlichen Anlässen von den Chargierten mitgeführt wird. Anders als die Hausfahne besteht diese nicht aus dünnem Seidenstoff, sondern ist meistens sehr schwer, reich verziert und mit einer goldenen (oder silbernen) Borte versehen. Die Fahnenstange wird zudem meistens mit einem Messingkopf versehen, in dem der Zirkel eingebracht ist. Die Fahne wird bei feierlichen Anlässen (Kommers, Kneipe, Ehrungen) in einer entsprechenden Halterung angebracht. Bei Festakten und -umzügen außerhalb des Markomannenhauses kann, bei kirchlichen Anlässen (Gottesdienst, Prozession, Hochzeit, Beerdigung) muss sie von den Chargierten mitgeführt werden. Die Fahne wird beim Gehen nicht über die Schulter gelegt, sondern leicht nach vorne geneigt getragen. Beim Stehen wird sie senkrecht auf den Boden gestellt.

Geschichte der Fahne der Tuiskonia Monasteria

Fahne (Tsk vorne).png

Im Jahre 1954 ließ die Aktivitas von der Werkkunstschule Münster (Klasse Hanne-Nute Kämmerer) eine Fahne anfertigen, die am 9. Juli fertig war. Sie brach mit allen bisher üblichen Gestaltungen, enthält jedoch die Farben der Verbindung. Rot und Blau bilden je zur Hälfte den Untergrund, die Stickerei ist in Gold ausgeführt. Damals hatte sich die Markomannia bereits wieder verselbständigt. Deshalb bedecken nur die Namen Tuiskonia-Monasteria weit auseinandergezogen die eine Seite. Der Dom war noch nicht wieder aufgebaut, er wurde erst 1956 neu geweiht. Deshalb erscheint die Westfront stilisiert in freier Gestaltung. Der Preis betrug 454 DM, das heißt, der Voranschlag wurde um 4 DM überschritten. (Damals kostete ein Brief 10 Pfennig Porto!) - Am 7. Mai dieses Jahres war die französische Dschungelfestung Dien Bien Pu nach 57tägiger Belagerung gefallen, am 30. Oktober wurde die neue Rathausfront der Stadt übergeben. Das Rathaus wurde erst 1958 fertig. Die Fahne der Tuiskonia-Monasteria hat einen hohen Symbolwert für die Verbindung und stellt ein künstlerisch bedeutsames Werk der 50er Jahre dar. Sie war viele Jahre lieblos und unsachgemäß deponiert, sodass die Goldstickerei sehr gelitten hatte, bis sie im WS 2005/2006 von Hannegret Greshake mit viel künstlerischen Geschick repariert wurde. Um die Fahne vor Wetter und Beschädigung besser schützen zu können wurde außerdem eine Schutzhülle angeschafft.

Fahne (Tsk hinten).png

2010 wurde die Fahne wiederum unter tatkräftiger Mithilfe von Hannegret Greshake restauriert und mit einer Fahnenspitze versehen, wobei auf die Einarbeitung des Zirkels aus Kostengründen verzichtet wurde.

Die Fahne entstand 1954 in der Werkkunstschule Münster, später Fachbereich Design. Entwurf und Ausführung stammen von der Leiterin der Textilklasse Hanne-Nüte Kämmerer (geboren 1903 in Dessau, 1929 an die Kunstgewerbeschule Münster berufen, 1939 Leitung der Textilklasse, ab 1944 in Detmold, 1948 Wiederaufnahme der Tätigkeit an der Werkkunstschule Münster, 1965 Professor, 1968 Aufgabe der Lehrtätigkeit in Münster, lebte seit Pensionierung in Detmold). Erste Erwähnung findet sie in den Aufzeichnungen unseres lb AH Johannes Hasenkamp am Freitag dem 18. Januar 1954 bei einer Diskussion in der Ratsschänke über die Finanzierung. 29. Januar: "20 Uhr BC, Fahne 140 x 120, 120,- Vorschuß, insgesamt rd 450,- DM Abstimmung:

Entwurf l (mit Prinzipien) 16 contra, l pro

Entwurf 2 (mit KdStV) 4 contra, 11 pro

Trikolore mit Zirkel 2 pro

  1. Februar: "BC mit Dechargierung. 16.00 Uhr, Werkkunstschule (Frl. Temming) [Hanne-Nüte] Kämmerer"
  2. März: "150,- DM an Werkschule: Kämmerer"
  3. Mai: "Werkschule: 1. Viertel der Fahne besichtigt: die Grundfarben waren falsch rum"
  4. Juli: "Termin für Fahne mit Zubehör"
  5. Juli: "Fahne von der Werkschule abgeholt"
  6. Juli: "Große Prozession, 07.40 auf dem Domplatz "[Zum ersten Mal mit der neuen Fahne]
  7. Juli: "BC Dechargierung. Der BC stellt fest, daß Theo Hoppe unter der Voraussetzung, 4 AHAH vorher zu befragen, berechtigt war, die Fahne in Auftrag zu geben. 2 Enthaltungen, l Gegenstimme" [Wer hier Einwände erhoben hat, ist nicht mehr bekannt,]
  8. September: "22,- DM aus der Kasse für Fahne erhalten"
  9. Dezember: "Für Fahne bezahlt an Werkschule"
  10. Dezember: "13.30 Hallu anrufen wegen Darlehen von 80 DM für Werkschule"
  11. Dezember: " Letzte Rate von 80,- DM für Fahne bezahlt"

In die Fahne wurden die alten Farben der Tuiskonia rot – gold - blau übernommen. Rot und Blau bilden je zur Hälfte den Untergrund, die Stickerei ist in Gold ausgeführt. 1952 hatte sich die Markomannia wieder verselbständigt. Deshalb bedecken nur die Namen Tuiskonia-Monasteria weit auseinandergezogen die eine Seite. Der Dom war noch nicht wieder aufgebaut, er wurde erst 1956 neu geweiht. Deshalb erscheint die Westfront stilisiert in freier Gestaltung. Der Preis betrug 454 DM, der Voranschlag wurde also nur um 4 DM überschritten,(Damals kostete ein Brief 10 Pfennig Porto.) Am 1. Mai des Jahres 1954 war die französische Dschungelfestung Dien Bien Pu nach 57tägiger Belagerung gefallen. Das Rathaus in Münster wurde erst 1958 fertig. Die Fahne brach mit allen bisher üblichen Gestaltungen. Sie sollte Tradition aufnehmen und dem vorwärtsgewandten Geist der Verbindung entsprechen.- Eine Seite der Fahne ist in der Sonderausgabe der "amicitia" vom November 1989 abgebildet, die zum 50jährigen Bestehen der Monasteria herausgegeben wurde. Das Heft enthält auch einen kurzen Bericht über das Werden der Tuiskonia sowie Bericht und Bilder über die "Die Kabaret(t)orte" und das 1952 übernommene 'neue' Bootshaus.

siehe auch

KStV Markomannia Münster

KStV Tuiskonia-Monasteria Münster

Erkennungszeichen

Tipps und Anregungen

  • Beim Kauf einer (Haus-)Fahne sollte man darauf achten eine Fahne ohne Saum zu bestellen, da diese länger hält und nicht so leicht ausfranst
  • Fahnen gibt es bei "Fahnen und Spiele Brinkmann" in Münster, gleich neben Kaufhof
  • Die Maße betragen 120x200. Es handelt sich um eine Hissfahne. Die Kosten betragen ca. 33€