Marburger Konvent
farbentragend fakultativ schlagend Gegründet am 6.11.1971 durch Austritt mehrerer Verbindungen aus dem Coburger Convent, um das Sportprinzip weiter zu verstärken. Der MK ist Mitglied in CDA/CDK. Farben: gold-rot Korporationen: Turnerschaften
Der Marburger Konvent studentischer Verbindungen (MK) besteht aus sieben Turnerschaften. Sie gehen auf unterschiedliche Anfänge im 19. Jahrhundert zurück. Einige Bünde wurden schon bald nach ihrer Gründung Mitglieder im VC, dem Verband der Turnerschaften an deutschen Hochschulen, die anderen fanden unter Angleichung ihrer Prinzipien nach und nach zu diesem Verband, der 1951 durch Zusammenschluß mit der Deutschen Landsmannschaft aufging im Coburger Convent der Landsmannschaften und Turnerschaften (CC). Gegen Ende der 60er Jahre entstanden immer stärkere Bestrebungen - aus Erfahrungen mit der veränderten gesellschaftlichen Umwelt - neue Formen für ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges Verbindungsleben zu entwickeln; die Mehrheit der Bünde im CC wollte jedoch keinen Spielraum für solche Veränderungen gewähren. In den Mittelpunkt der Meinungsverschiedenheiten rückte hierbei die vom Verband vorgeschriebene Bestimmungsmensur. Der MK bildete sich zunächst unter der Bezeichnung "Marburger Kreis" innerhalb des CC als lockere Gesprächsrunde von Turnerschaften (und anfangs auch einigen Landsmannschaften), die das Bestreben zusammenführte, das Sportprinzip des Verbandes stärker zu verwirklichen, das Fechten als mögliche Alternative neben andere Sportarten zu stellen und die Entscheidung über die Frage der Pflichtmensur den einzelnen Bünden zu überlassen. Vor allem sollte die Reglementierung der einzelnen Bünde durch die Verbandsorgane verringert werden um so insbesondere einer bindend einheitlichen politischen Ausrichtung durch den Verband entgegenzutreten. Als Pfingsten 1971 die große Mehrheit der CC-Bünde in der Mensurfrage jeden Kompromiss ablehnte, traten die andersdenkenden Bünde im Laufe der nächsten Monate aus dem CC aus. 13 von ihnen schlossen sich am 06.11.1971 auf dem Haus der Turnerschaft Philippina zu Marburg zu einem neuen Verband zusammen. Der Verband wurde 1972/73 in "Marburger Konvent" umbenannt, da die alte Bezeichnung bereits von einem eingetragenen Verein geführt wurde. Die Satzung brachte Pfingsten 1975 den Namenszusatz "studentischer Verbindungen" und formulierte die schon im Gründungsvertrag festgehaltenen gemeinsamen Grundsätze folgendermaßen aus:
Lebensbindung an den Bund (Lebensbundprinzip),
Demokratische Ordnung des Bundeslebens (Conventsgrundsatz)
Förderung der Haltung und Einsatzbereitschaft der Einzelmitglieder im Bund, in der Hochschule, im Beruf und in der Gesellschaft (Persönlichkeitsgrundsatz)
Bejahung der verfassungsmäßigen Grundrechte sowie des demokratischen und sozialen Rechtsstaates
Führung von Verbindungsfarben als Ausdruck der inneren und äußeren Zusammengehörigkeit (Farbengrundsatz) und
Pflege von Leibesübungen (Sportgrundsatz).
Der Marburger Konvent trifft sich alljährlich zu Pfingsten in Hann. Münden zur Verbandsversammlung. Von den Gründungsbünden sind zwischenzeitlich (Stand 2005) nur noch sieben Bünde in dem Dachverband vertreten. Die Turnerschaft Philippina ist nach ihrem Austritt aus dem Marburger Konvent verbandsfrei.