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Lassalle-Kreis

auch: Arbeitskreis sozialer und demokratischer Korporierter Abkürzung: AKSK Internet: http://www.aksk.de

Gruppierung von Korporierten innerhalb der SPD, der sich im Juli 2006 als Reaktion auf den von JUSO-Seite eingebrachten Unvereinbarkeitsbeschluss gründete.

Entstehung

Der Lassalle-Kreis/AKSK wurde am 22. Juli 2006 in Bonn von einer Gruppe korporierten Sozialdemokraten gegründet. Vorausgegangen war ein vor allem über das Internet verbreiteter Aufruf zur Gründung eines "Arbeitskreises sozialdemokratischer Korporierter".

Anlass zu diesem Gründungsaufruf war ein Auftrag des Bundesparteitags der SPD in Karlsruhe an den Parteivorstand am 16. November 2005. Der Vorstand wurde beauftragt, zu prüfen, ob die „Mitgliedschaft in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps“ grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD erklärt werden könne. Begründet wurde der Antrag von einem Delegierten wie folgt:

Wir brauchen keine Sexisten und Rassisten in der SPD.

Diesem Beschluss vorausgegangen waren jahrelange, teilweise auch durchgeführte Bestrebungen der Jusos sowie der Juso-Hochschulgruppen, die Mitglieder von Studentenverbindungen, gleich welchen Dachverbands, aus ihren Reihen auszuschließen. Funktionäre der Jusos waren auch bei der Forderung eines allgemeinen Unvereinbarkeitsbeschlusses federführend.

Nach heftigen Protesten der betroffenen Verbände stellte die mit dem Beschluss befasste Projektgruppe klar, dass einzig und allein Mitgliedsbünde des Dachverbandes Deutsche Burschenschaft von dem Beschluss betroffen seien. Am 27. März 2006 vereinbarten Präsidium und Vorstand der SPD, dass lediglich die Mitgliedschaft in einer Burschenschaft, welche der Burschenschaftlichen Gemeinschaft - einem Kartell innerhalb der DB - nicht mit einer Mitgliedschaft in der SPD vereinbar ist. Dies milderte den ursprünglichen Beschluss signifikant ab und führte zu vehementen Protesten der Jusos und der Juso-Hochschulgruppen, deren Ziel der weitgehende Auschluss von Verbindungsmitgliedern aus der SPD gewesen war.

Viele der korporierten Sozialdemokraten, die von dem ursprünglichen Unvereinbarkeitsbeschluss betroffen gewesen wären, waren über in dem Antrag formulierten Vorwürfe erbost, welche in ihrem Augen der Lebenswirklichkeit in ihren Verbänden völlig widersprachen. Es gab Überlegungen unter Korporierten, einen Zusammenschluss innerhalb der SPD, ähnlich etwa den Jusos oder der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen zu gründen, um Vorurteile gegen Studentenverbindungen und Missverständnisse ausräumen sowie feindseligen Strömungen effektiver die Stirn bieten zu können.