Stutzer
Als „Stutzer“ oder „Geck“, gelegentlich auch "Pantalone", wird ein Mensch bezeichnet, der mit übertriebener, affektiert wirkender Eleganz Aufmerksamkeit zu erheischen sucht. Insbesondere wir die Bezeichnung auf einen bestimmten Typus des korporierten Studenten im 18. Jahrhundert angewandt.
Der Stutzer kleidete sich nach der neuesten Mode und trug Frack und kurze Weste, legte Wert auf feines Benehmen, suchte gesellschaftlichen Verkehr mit vornehmen Kreisen und drückte sich in gewählter deutscher Sprache aus. Den zierlichen Dreispitz nahm er in die Hand und ging barhäuptig, um die wunderbare Haarfrisur zu zeigen. Den Hals umschlang ein schwarzes, am Kinn zu einer Schleife gebundenes Seidenband. Der Justaucorps war mit Stickereien verziert, die bis zur Mitte der Oberschenkel reichende blaue Weste war mit Gold und Silber durchwirkt; zu der Kniehose aus schwarzer Seide paßten die hellen Seidenstrümpfe und die zierlichen schwarzen Schuhe. Beim Reiten trug der Stutzer weichlederne, enganliegende lange Hosen, dazu Wadenstrümpfe mit silbernen Sporen. An der linken Seite hing der schmale Galanteriedegen, mit einer weißen Schleife geschmückt, während an der Uhr zumeist ein goldenes Band baumelte.