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Besen

Der studentische Ausdruck "Besen" hat etymologisch und auch sonst nichts mit dem Wort "Base" = Cousine zu tun (vgl. Kluge/Seebold, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 23. Auflage 1995, S. 83 und 102). Der studentische Besen kommt vielmehr vom "gewöhnlichen" Besen (Wischgerät). Als Ausdruck für ein Mädchen oder eine Frau finden wir das Wort bereits 1574 bei Johann Fischart, und zwar in der abwertenden, als Schelte gemeinten Form von "Hausbäsen" (Kluge/Rust, Deutsche Studentensprache, Band l. 1984, S. 109/110). Auch im studentischen Wörterbuch von C.F.B. Augustin, Idiotikon der Burschensprache, Halle 1795, finden wir das Wort "Besen" als Schimpfwort im Sinne von "schmutziges" Mädchen". Ab 1813 verliert jedoch das Wort den despektierlichen Charakter und bedeutet studentisch einfach "weibliches Wesen, Jungfer" (so L. Wallis, Der Göttinger Student, 1813). Man unterschied in Göttingen neben den Mädchen vornehmer Herkunft, den "Florbesen", die einfacheren "Kattunbesen", "Küchenbesen" und "Waschbesen" oder "Staubbesen". Vollmann unterteilt in seinem aus dem Jahre 1846 stammenden «Burschicosen Wörterbuch» die Besen nach ihrem Äusseren in «famose, flotte und patente». Gemäss John Meier, Basler Studentensprache, Basel 1910, S. 8. bedeutet Besen buschikos und ohne abwertenden Ton "junges Mädchen".